Die Sorge um ein menschenwürdiges Bestattungswesen führt Anfang der neunzehnhundertzwanziger Jahre zur Gründung von gemeinnützigen Bestattungsvereinen, u.a. des Gemeinnützigen (heute: Großhamburger) Bestattungs-Instituts GBI in Hamburg und des GE-BE-IN in Bremen. In Hamburg wird das GBI durch die Gewerkschaften, die AOK und die Konsumgenossenschaft „Produktion“ gegründet. Es hat seinen Sitz im Gewerkschaftshaus. Ein Grundsatz lautet: „Jeder Verstorbene hat das Anrecht auf einen ordentlichen Sarg.“
In Bremen erfolgt die Gründung auf Beschluss des Ortsausschusses der Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). Es wird eine „Notgemeinschaft“ geschaffen, die für einen Monatsbeitrag von 35 Pf, später 50 Pf alle Kosten der Bestattung für alle Familienmitglieder übernimmt. Die gemeinnützigen Bestattungsvereine müssen sich heftiger Angriffe des privaten Bestattungsgewerbes erwehren. Das GE-BE-IN ist noch heute in Bremen das einzige Bestattungsinstitut, bei dem man Kränze mit roten Schleifen bekommen kann.