In den 70er Jahren ändern viele Konsumgenossenschaften ihre Rechtsform und werden zu Aktiengesellschaften, auch die Produktion. Es geht um die Sicherung des Eigenkapitals. Eine Aktie kann man verkaufen aber nicht kündigen. Aus einer schwachen Genossenschaft wird keine starke AG, auch nicht nach der Bündelung zahlreicher Genossenschaften in der in Frankfurt ansässigen coop AG. Die Mitgliederbindung geht verloren.
Die schleswig-holsteinischen Genossenschaften gehen diesen Weg nicht mit und bleiben in der traditionellen Rechtsform der Genossenschaft. So bleibt es ihnen erspart, 1989 im Strudel der Liquidation der coop AG unterzugehen.
Die Konsumgenossenschaften in Schleswig-Holstein erkennen, dass sie allein nicht überleben können. Unter Führung der Kieler Genossenschaft schließen sie sich nach und nach zusammen. 1972 entsteht aus dem Zusammenschluss von Kiel und Lübeck die coop Schleswig-Holstein eG, die fast das gesamte Land umfasst. Aus der coop Schleswig- Holstein wird die coop eG, die heute in fünf Bundesländern präsent ist, 52.000 Mitglieder und 9.000 Beschäftigte zählt.
Zu einer Erfolgsgeschichte wird die coop-Eigenmarke „Unser Norden“, bei der alle Produzenten oder Verarbeiter in Norddeutschland beheimatet sind. Auf jeder Packung ist der Herstellungsort angegeben, wie man es selbst bei Markenartikeln heute kaum findet.