Den Anstoß gibt der Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97. Bis zu 17.000 Hafenarbeiter und Seeleute sind 11 Wochen lang im Streik. Gewerkschaftliche Streikfonds stehen nicht zur Verfügung. Für die Unterstützung der Streikenden wird im ganzen Reich gesammelt. Es entsteht die Idee der Hilfe für die Arbeiter durch eine Konsumgenossenschaft. Die Hamburger Gewerkschaften unterstützen das Projekt finanziell und ideell. 700 Teilnehmer zählt die Gründungsversammlung. Der Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ entwickelt sich mit großem Erfolg.
Nach 10 Jahren hat er über 60 Läden, 600 Wohnungen, eine Großbäckerei und eine Großschlachterei. Bis zu 100 Mark pro Mitglied werden aus den Rückvergütungen und Dividenden in einem Notfonds gesammelt, über den das Mitglied insbesondere bei Arbeitskämpfen, Krankheit oder Arbeitslosigkeit verfügen kann, um weiter Waren bei der Produktion einzukaufen.
Die Produktion wird zu einer der weltweit größten Konsumgenossenschaften. Sie wird Vorbild für zahlreiche Neugründungen, die mit Hilfe der Gewerkschaften erfolgen, so in Kiel, Lübeck, Berlin, Hannover und Frankfurt am Main.